19 Mrd. Euro

19 Mrd. Euro

DAS GP JOULE-MAGAZIN NR. 13 / NOVEMBER 2022

Eine Studie zeigt: Wären 50 Gigawatt mehr Solarund Windstrom am Netz, hätten die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten rund 19 Milliarden Euro weniger für Strom bezahlen müssen.

Die Bundesregierung schnürte eilig Hilfspakete, die Proteste ob der steigenden Energiepreise und der gesamten Inflation wurden lauter. Und GP JOULE wollte wissen: Hätte dieser Preisanstieg gedämpft werden können, wenn die Energiewende nicht über Jahre gebremst worden wäre? Konkret: Wie hätten sich die Strompreise in Deutschland entwickelt, wenn mehr erneuerbare Energien zur Verfügung gestanden hätten?

Um genau das herauszufinden, beauftragte GP JOULE die unabhängigen Energiemarkt- Expertinnen und -Experten von Energy Brainpool, die eine Kurzstudie erstellten. Das Szenario: 20 Gigawatt (GW) Onshore- Windenergie und 30 GW Solarenergie wären mehr installiert und am Netz. Welche Auswirkungen hätte das auf unseren Strompreis?

Das Ergebnis: Erneuerbare Energien senken den Strompreis deutlich. Die höheren Wind- und Solarkraftkapazitäten hätten zwischen September 2021 und August 2022 zu einem durchschnittlichen monatlichen Preisrückgang von 37 Euro pro MWh beziehungsweise um 17 Prozent geführt. „Für einen Haushalt mit 3.000 kWh Jahresverbrauch liegt das Einsparungspotenzial bei 111 EUR zzgl. Mehrwertsteuer“, heißt es in der Studie. Auch „der Effekt auf die gesamte Volkswirtschaft ist immens“, schreiben die AutorInnen der Studie. Zwischen 19,3 und 19,7 Milliarden Euro hätte hierzulande in den vergangenen zwölf Monaten weniger für Strom ausgegeben werden müssen.

Für den Klimaschutz wäre die zusätzliche Erzeugung von Strom aus Sonnen- und Windenergie selbstverständlich auch ein Gewinn: Im angenommenen Szenario hätten rund 8 TWh Strom aus Erdgas, 15 TWh aus Braunkohle und 16 TWh aus Steinkohle ersetzt werden können.

„Die Studie zeigt eindeutig, dass die erneuerbaren Energien die Lösung sind“, sagt Ove Petersen, CEO und Mitgründer von GP JOULE: „Die Lösung für dauerhaft günstige Energiepreise, für Versorgungssicherheit, für Unabhängigkeit und für die Eindämmung der Schäden, die der von uns verursachte Klimawandel mit sich bringen wird.“

Dabei wären die im Studienszenario angenommen 20 GW Windenergie an Land und 30 GW Solarenergie an zusätzlich installierter Leistung in den vergangenen Jahrzehnten keineswegs unrealistisch zu erreichen gewesen. Im Gegenteil. Laut EEG 2023 sollen in Deutschland allein im Jahr 2024 41 GW Solar- und Windkraftleistung an Land zugebaut werden, 2026 gar 55 GW, zwei Jahre später 59 GW und so weiter. „Das heißt, wenn wir uns jetzt auf den gesetzlich festgeschriebenen Ausbaupfad der Erneuerbaren fokussieren, lösen wir die Strommarktkrise bis spätestens 2024 und haben dann Gas und Kohle verdrängt“, sagt Petersen.