Welche Nachhaltigkeitsthemen haben eine besondere Relevanz für GP JOULE? Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse führen wir eine Umfeldanalyse durch, in der die vier Kategorien Wirkung, Lieferkette, Stakeholder und Benchmark untersucht werden. Dabei wird ermittelt, welchen Einfluss GP JOULE jeweils auf die Bereiche Umwelt, Soziales und Unternehmensführung hat und wo mögliche Risiken liegen. So ermitteln wir, wie unser Nachhaltigkeitsbericht aufgebaut sein wird und welche Nachhaltigkeitsziele wir uns setzen. Im Detail untersuchen wir:

Wirkung: Welchen Einfluss hat GP JOULE auf die 17 Sustainable Development Goals (SDG’s) der Vereinten Nationen? Dabei werden die positiven und negativen Auswirkungen des Unternehmens ermittelt, die durch das Geschäftsmodell, durch Unternehmensprozesse und durch gesellschaftliches Engagement entstehen. Dabei wird die Wirkung von GP JOULE auf die SDG‘s als „kaum“, „mittel“, „etwas“ oder „stark“ eingestuft. Dieses Vorgehen dient dazu, relevante Nachhaltigkeitsthemen für das Unternehmen zu identifizieren.

Lieferkette: Mittels einer einfachen Lieferkettenanalyse beleuchten wir Produktionsländer und verwendete Rohstoffe für die von uns verbauten Anlagen (z. B. Photovoltaikanlagen, Windkraftanlagen, Elektrolyseuren und Wärmepumpen). Denn wir möchten mögliche menschenrechts- und umweltbezogene Risiken durch die Unternehmenstätigkeiten von GP JOULE identifizieren und minimieren. Wir recherchieren, welche Branchen in der Lieferkette beteiligt sind und untersuchen die möglichen sozialen, ökologischen und unternehmerischen Risiken innerhalb dieser Branchen. Das Gesamtbild der identifizierten Risiken bildet zugleich die Basis für vertiefende Analysen, wenn GP JOULE unter das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) fällt.

Stakeholder: Unsere Stakeholderanalyse beinhaltet die Erfassung und Bewertung sämtlicher Stakeholdergruppen. Zudem befragen wir Mitarbeiter*innen und externe Expert*innen zu relevanten Nachhaltigkeitsthemen für GP JOULE. So möchten wir herausfinden, welche Anforderungen besonders relevante Interessengruppen an unsere Nachhaltigkeitsziele stellen.

Benchmark: Welche Maßnahmen und ESG-Themen setzen andere Unternehmen um? Um Trends zu identifizieren und daraus Impulse und Anregung zu sammeln, haben wir uns Aktivitäten anderer relevanter Akteure aus der Energiebranche angeschaut. Mit dieser Benchmark erweitern wir die Entwicklung von Nachhaltigkeitszielen für GP JOULE, um mindestens branchenübliche Standards umzusetzen.

Alle aus der Umfeldanalyse entstandenen Nachhaltigkeitsthemen werden in ihrem Wirkungsgrad gemessen. Dafür prüfen wir die sogenannte doppelte Wesentlichkeit anhand von zwei Perspektiven:

1. Wie stark sind die Auswirkungen von GP JOULE auf das jeweilige Nachhaltigkeitsthema? (Impact Materiality)

2. Wie stark sind die Auswirkungen des jeweiligen Themas auf die wirtschaftliche Lage von GP JOULE?  (Financial Materiality)

Anschließend bilden wir in einer Wesentlichkeitsmatrix ab, welche der Nachhaltigkeitsthemen besonders relevant sind und in der Entwicklung von Nachhaltigkeitszielen fokussiert werden müssen.

Zur Wesentlichkeitsmatrix

Aus unserer Wesentlichkeitsanalyse gehen sieben Nachhaltigkeitsthemen hervor, die für GP JOULE besonders relevant sind. Basierend auf diesen Themen haben wir unsere Nachhaltigkeitsziele entwickelt, über die wir künftig im Nachhaltigkeitsbericht berichten werden. Ingesamt haben wir uns 19 strategische Ziele für die Bereiche Environment, Social und Governance (ESG) gesetzt.

Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung sind wir verpflichtet, eine betriebliche Klimabilanzierung aufzustellen, den sogenannten Corporate Carbon Footprint (CCF). Die Herausforderung liegt darin, sowohl direkte Emissionen als auch indirekte Emissionen des Unternehmens aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette zu reduzieren.

Die Bilanzierung erfolgt nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG), einem international anerkannten Standard für die Erfassung von Treibhausgasemissionen durch Scope 1-3. Das heißt konkret:

• Direkte Emissionen, die vom Unternehmen produziert und kontrolliert werden (Scope 1)
• Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie (Scope 2)
• Indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette des Unternehmens (Scope 3)