Wir müssen über Stromabnehmer reden

Wir müssen über Stromabnehmer reden

DAS GP JOULE-MAGAZIN NR. 15 / JANUAR 2024

Das hat GP JOULE getan, unter anderem mit den Ministerpräsidenten Kretschmer und Günther und mit Bundeswirtschaftsminister Habeck. Denn wir müssen dringend die Lastaufnahme erhöhen, um den Zubau an Wind- und Solarenergie nicht zu gefährden.

Wir haben die Flächen, um in Europa genug Energie aus Wind- und Solarkraft zu gewinnen. Wir haben auch alle benötigten Technologien, um erneuerbare Energieprojekte jetzt umzusetzen. Trotzdem bleibt ein großes Aber: Was wir nämlich nicht haben, sind die nötigen flexiblen Abnehmer für die Energie. Die hohen Ziele beim Ausbau von Wind- und PV-Anlagen passen schlicht nicht zu der Lastaufnahmefähigkeit unseres Stromsystems.

Bis 2040 sollen 560 Gigawatt Wind- und Solarleistung an Land installiert sein. Demgegenüber stehen derzeit nur rund 90 Gigawatt elektrische Last, also Stromabnahmekapazitäten (das, was verbraucht wird, wenn quasi alle Geräte angeschaltet würden).

Das Problem: Um die Ausbauziele zu erreichen, brauchen wir viel mehr Stromabnehmer. Ohne eine Erhöhung der Lastaufnahme wird der Ausbau der erneuerbaren Energien scheitern. Die Lösung: Wir müssen jetzt massiv in Technologien investieren, die die Lastaufnahmefähigkeit erhöhen: Elektrolyse im GW-Maßstab, Großwärmepumpen, höhere Aufnahmekapazitäten der Industrie. Und wir müssen die Vielzahl an neuen Stromverbrauchern – E-Autos, Wärmepumpen, kleine Batteriespeicher – netzdienlich zusammenschalten.

Diese Problematik hat Ove Petersen, CEO und Mitgründer von GP JOULE, im Rahmen der HUSUM WIND 2023 sowohl dem Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck als auch dem Ministerpräsidenten des Landes Schleswig- Holstein Daniel Günther erläutert. In Husum kam Petersen dazu auch mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies ins Gespräch. Und auch beim Ostdeutschen Energieforum in Leipzig waren die Stromabnehmer Thema, als GP JOULE-CTO und -Mitgründer Heinrich Gärtner unter anderem Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer an unserem Stand empfing.

Die Botschaft war und ist: Das Gefälle zwischen Stromerzeugern und -abnehmern kann überbrückt werden, wenn wir Erzeugung, Umwandlung, Transport und Verbrauch der Energie zusammendenken. Die Umwandlung der Energie in Wasserstoff und Wärme muss direkt am Ort der Stromerzeugung geschehen. Das entlastet die Netze, ist darum gut für das Energiesystem – und für die Wertschöpfung vor Ort.

Wie das geht, zeigt GP JOULE mit dem „Energiesystem mit Zukunft“. An dem interaktiven Exponat an unserem Messestand wird deutlich, wie ein Energiesystem funktioniert, das zu 100 Prozent auf erneuerbaren Energien basiert und alle Sektoren miteinander verbindet. Und auch in der Praxis denken wir alles zusammen: Mit Projekten wie der Großwärmepumpe in Mertingen, die direkt an einen PV-Park angeschlossen ist und knapp 200 Haushalte mit Wärme versorgt, oder dem Wasserstoffmobilitätsprojekt eFarm, das in Nordfriesland überschüssigen Windstrom in Wasserstoff umwandelt und den Nahverkehr antreibt.