In Mertingen steuert jetzt eine Künstliche Intelligenz das Wärmenetz
Die KI optimiert den Strombezug der Großwärmepumpe und die Wärmespeicherung – und entlastet so das Stromnetz
Buttenwiesen, 2. Mai 2024
Im November vergangenen Jahres ist die Großwärmepumpe in Mertingen in Betrieb gegangen. Sie versorgt seitdem das Wärmenetz der Gemeinde mit erneuerbarer Wärme. Das Besondere: Ein angrenzender Photovoltaik-Park liefert direkt den grünen Strom zum Betrieb der Anlage. Nun ein weiterer Meilenstein: Eine intelligente Wärmenetzsteuerung unter Einsatz einer Künstlichen Intelligenz (KI) wurde hinzugeschaltet. So kann das Wärmenetz noch ökonomischer betrieben und das Stromnetz entlastet werden. Beim Tag der offenen Tür für Kommunen präsentierten GP JOULE und die ProTherm Mertingen die neue Technik.
Die Künstliche Intelligenz prognostiziert den Wärmebedarf sowie den Stromertrag aus dem angrenzenden Photovoltaik-Park und gibt den Fahrplan für die Wärmepumpe sowie die Betriebsweise des Wärmenetzes vor. Wie viel Wärme wird gerade produziert und direkt ins Wärmenetz gespeist? Wie viel Wärme wird gespeichert? Welcher Bedarf muss in den kommenden Stunden und Tagen gedeckt werden? Die Künstliche Intelligenz soll die Antworten finden und so den Energieverbrauch, das Speichern und Abgeben von Wärme optimieren. So wird nie zu viel, aber auch nie zu wenig Energie genutzt, gespeichert oder ins Nahwärmenetz eingespeist.
Die Technik, die dahintersteckt, besteht aus einem „Digital Twin“, einem digitalen Zwilling, der das reale Wärmenetz nahezu identisch digital spiegelt, einem „Machine Learning“-Algorithmus, der aus den Daten lernt und damit die Prognoseergebnisse stetig verbessert, und einem „Optimierer“, der alle zukünftig möglichen Szenarien berechnet und davon den wirtschaftlichsten und gleichzeitig nachhaltigsten auswählt.
Vor gut einer Woche wurde die KI hinzugeschaltet. In dieser Zeit hat sie schon sehr viel gelernt. „Wir sind sehr zufrieden, Prognose und der wirklich eigetretene Ist-Zustand nähern sich immer weiter an“, sagt Dr. Matthias Stark, der als Leiter Anlagentechnik, Betriebsführung und Service bei GP JOULE zusammen mit seinem Team die KI entwickelt hat.
Stromspeicherung wird mit dem Ausbau der Erneuerbaren immer wichtiger
„Mit dieser Technik leisten wir einen großen Beitrag zur Entlastung des Stromnetzes”, sagt GP JOULE-Mitgründer und CTO, Heinrich Gärtner. Denn die wetterabhängige Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, mit Spitzen an sonnigen und windigen Tagen, bringt das Netz mitunter an seine Grenzen. Die Folge: Erneuerbare Energien-Anlagen werden abgeschaltet. Intelligente Stromabnehmer wie die Großwärmepumpe in Mertingen können genau das verhindern: indem sie dann Strom abnehmen, wenn besonders viel zur Verfügung steht. „Daher wird es mit zunehmendem Ausbau der Erneuerbaren immer wichtiger, Energie zu speichern“, sagt Heinrich Gärtner. In Mertingen passiert das in Form von Wärme. „Das ist eine effektive Methode, um kostengünstig große Energiemengen für eine spätere Nutzung einzuspeichern.“, sagt Gärtner. Zwei große Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von jeweils 84.000 Litern Wasser übernehmen das.
Beim Tag der offenen Tür für Kommunen machten sich über 80 Gäste vor Ort ein Bild von der Innovation. Das Interesse war groß, denn das neue Wärmeplanungsgesetz nimmt vor allem Kommunen in die Pflicht. Sie müssen eine kommunale Wärmeplanung aufstellen und strategisch planen, wie sie zukünftig ihren Ort mit klimaneutral mit Wärme versorgen wollen. „Unsere Erfolgsgeschichte in Mertingen kann hierbei als Blaupause dienen“, sagt Jörg Baumgärtner, der als Geschäftsführer der Wärmenetz-Betreibergesellschaft ProTherm Mertingen und als Kämmerer der Gemeinde seit der Planung des ersten Wärmenetzes in Mertingen dabei ist.
Über GP JOULE
GP JOULE ist als integrierter Energieversorger in allen Bereichen der Energie-Wertschöpfungskette aktiv: von der Erzeugung bis zur Nutzung – und von der Beratung über die Finanzierung und Projektierung bis zum Bau und Service. GP JOULE produziert und vermarktet Wind- und Solarstrom, grünen Wasserstoff und Wärme und setzt die Energie dort ein, wo es am effektivsten ist: in der Elektro- und Wasserstoffmobilität, in Haushalten und in der Industrie. So gestaltet GP JOULE aus Deutschland heraus seit 2009 das Energiesystem mit Zukunft in Europa. Für eine sichere, unabhängige und nachhaltige Energieversorgung. Für 100 % Erneuerbare Energien für alle.
GP JOULE wurde für das Wasserstoffmobilitätsprojekt eFarm mit dem Deutschen Mobilitätspreis 2022 ausgezeichnet.
Pressekontakt
Jürn Kruse
Unternehmenskommunikation
GP JOULE Gruppe
presse@gp-joule.de
Tel. +49 (0) 4671-6074-213
Mobil +49 (0) 160-1540265
Hinweise zum Datenschutz: www.gp-joule.de/datenschutz
GP JOULE GmbH Cecilienkoog 16 • 25821 Reußenköge • www.gp-joule.de