Auf der ehemaligen Hochkippe des Braunkohletagebaus Klettwitz (Gemeinde Schipkau) steht der „Energiepark Lausitz“: ein wegweisendes Projekt von Terravent Investments, Steinbock EE und GP JOULE. Es verbindet die Gewinnung von klimaneutralem Sonnenstrom mit der Produktion von grünem Wasserstoff, CO2-frei und mit zahlreichen Vorteilen für die Region.
Für den Bau des Energiepark Lausitz ist GP JOULE als Generalunternehmer verantwortlich. Zur technischen Gesamtplanung gehören neben dem Anlagendesign die Komponentenauswahl sowie die Auswahl, Beauftragung und Koordination der Nachunternehmer. Hinzu kommen die Projektumsetzung inklusive Dokumentation, Netzanschluss, Inbetriebnahme und Gewährleistung. Auch die Kommunikation mit dem Netzbetreiber, die Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden im Zusammenhang mit dem Naturschutz und der ökologischen Baubegleitung, die Dokumentation und die Einhaltung des Arbeitsschutzes gehören zu den Leistungen von GP JOULE.
Klaus Prietzel
Schipkaus Bürgermeister
„Das Projekt ‘Energiepark Lausitz‘ stellt für mich eine nahezu einmalige Chance innerhalb des Strukturwandels dar.“
Auf drei Teilflächen werden im Energiepark Lausitz Solaranlagen mit bis zu 300 Megawatt Leistung errichtet. Der hier gewonnene Strom fließt ins öffentliche Stromnetz, wird an direkte Stromabnehmer geliefert und zu einem Teil in grünen Wasserstoff umgewandelt. Der klimaneutrale Grundstoff wird der örtlichen Industrie sowie dem Mobilitätssektor zur Verfügung gestellt.
Im Bereich der ehemaligen Hochkippe werden in mehreren Teilflächen zwischen den Windkraftanlagen die Photovoltaikanlagen errichtet. Im ersten Bauabschnitt „Klettwitz Nord“ wurden rund 90 MW Leistung installiert. Die Bauarbeiten haben im August 2021 begonnen, seit Mai 2022 fließt der Strom.
Im zweiten Abschnitt „Klettwitz Süd“ sind seit Oktober 2022 80 MW installierte Leistung in Betrieb.
Das Planungsgebiet des dritten Bauabschnittes bietet ein Flächenpotenzial für bis zu 120 MW installierter Photovoltaikleistung und verläuft über mehrere Gemeinden:
- Gemeinde Schipkau
- Gemeinde Lichterfeld-Schacksdorf
- Gemeinde Sallgast
Der „Energiepark Lausitz“ verfügt über eine optimale Lage. Das Gelände des ehemaligen Braunkohletagebaus ist für eine landwirtschaftliche Nutzung ungeeignet und rief umso mehr nach einer attraktiven Neuausrichtung. Dazu haben bereits potenzielle Großkunden aus dem Umland ihr Interesse an einer Strom- und Wasserstoffabnahme bekundet. Darum wird hier die Weiterentwicklung des regenerativen Stroms gleich mitgedacht, zum Vorteil für die Gemeinde und die Region:
- klimaneutraler Industriestandort durch günstige grüne Strom- und Gaserzeugung
- Positionierung als zukunftsorientierte und nachhaltige Region
- Vorreiterrolle bei der regenerativen Wasserstofferzeugung und -nutzung
- Unterstützung der Unternehmensansiedelung
- Sicherung der Arbeitsplätze vor Ort
- Neue Einnahmequellen (Gewerbesteuer, Nutzungsentgelte)
- Regionale Wertschöpfung und Akzeptanz durch z.B. emissionsfreien ÖPNV auf Wasserstoff-Basis
Erneuerbare Energien: regional, günstig, erfahrbar
Mit dem Projekt „Energiepark Lausitz“ positionieren sich das Land Brandenburg und die Region Lausitz als Vorreiter des zweiten Schritts der Energiewende. Denn der Energiepark dekarbonisiert jene Sektoren, die bisher im Rahmen der Energiewende nur unzureichend betrachtet wurden: die Industrie und der Verkehr. Der Energiepark bildet zudem den Startpunkt für grünen Wasserstoff in der Wirtschaftsregion Lausitz. Er unterstützt die Diversifikation der Wirtschaftsstruktur und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Klimafreundlicher, grüner Wasserstoff wird produziert, wenn Erneuerbare Energien Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff teilen. Die Energie des elektrischen Stroms wird dabei in chemische Energie umgewandelt und im Wasserstoff gespeichert. Das Verfahren heißt „Elektrolyse“, sie findet statt in einem Elektrolyseur.
Ein Brennstoffzellenfahrzeug fährt mit Wasserstoff, indem die bordeigene Brennstoffzelle den Kraftstoff zusammen mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft wieder zurück in Wasser umwandelt. Die dabei freiwerdende Energie treibt den Elektromotor an. Aus dem Auspuff entweicht entsprechend der Wasserdampf – und nichts weiter.
Elektrolyse-Verfahren haben den Vorteil, dass sie binnen Sekunden auf volatile Sonnen- und Windverhältnisse reagieren können. Es werden keine bedenklichen Chemikalien benötigt, der entstandene Wasserstoff hat einen sehr hohen Reinheitsgrad und ist daher optimal für die Komprimierung und Weiterverarbeitung geeignet.
Die Elektrolyse-Technologie veredelt Grünstrom zu Wasserstoff und schlägt damit die Brücke zu den Sektoren Industrie, Mobilität und Wärmeversorgung. Die Verwendung von grünem Wasserstoff senkt die Emissionen in der Industrie und im Mobilitätssektor, insbesondere im Schwerlastverkehr und perspektivisch auch zu Wasser, auf der Schiene und in der Luft. Wärme ist ein Nebenprodukt der Elektrolyse und wird klimaschonend in Nahwärmenetzen eingesetzt.