Laden und sparen
DAS GP JOULE-MAGAZIN NR. 15 / JANUAR 2024
Schnelllader mit Speicher, dazu ein dynamischer Stromtarif – mit dieser Kombination können E-Fahrzeuge deutlich günstiger geladen werden.
GP JOULE bietet seinen Kunden jetzt ein Bündel aus Schnelllader, Lösungen für Abrechnung und Kommunikation sowie einem dynamischen Stromtarif. Die Ladestation ist mit einer Batterie ausgestattet. Das macht es möglich, Strom dann zu speichern, wenn er günstig ist, und darüber hinaus auch in Niederspannungsnetzen mit begrenzter Anschlusskapazität sehr hohe Ladeleistungen zu erreichen.
Was kostet eine Schale Erdbeeren? Das hängt stark von der Jahreszeit ab: Wenn im Sommer die Felder reichlich Früchte tragen, zahlen die Kunden im Supermarkt trotz hoher Nachfrage weit weniger als im Winter, wenn das Angebot knapp ist – ein simpler Mechanismus.
Beim Strom allerdings ist das in der Regel anders: Liefern Windräder und Photovoltaik- Anlagen viel Energie, rutschen die Großhandelspreise am Spotmarkt der Strombörse zwar häufig in den Keller. Verbraucher haben davon jedoch nichts, weil die Tarife üblicherweise fix sind – zumindest in Deutschland. Wer ein Elektrofahrzeug lädt oder als Betreiber öffentlich zugänglicher Ladepunkte dafür Strom einkauft, zahlt also auch dann den Standardpreis, wenn die Energie an der Börse gerade sehr günstig zu haben ist.
Ein guter Grund für GP JOULE, nun ein Paket für die Elektromobilität zu schnüren, mit dem die Betreiber von Ladestationen und auch deren Kunden vom Geschehen am Strommarkt profitieren: ein Bündel aus Schnellladestation, Lösungen für Abrechnung und Kommunikation – und einem dynamischen Stromtarif, der dem Spotmarktpreis folgt.
Wer nämlich Strom vor allem dann bezieht, wenn der Börsenpreis gerade niedrig ist, senkt seine Kosten spürbar: „Mit unserem dynamischen Tarif ist beim Laden von Elektroautos pro Ladevorgang fast immer eine Ersparnis von mindestens 50 Cent drin, mitunter auch deutlich mehr“, sagt Dr. Fabian Sösemann, Geschäftsführer der für den Stromhandel zuständigen GP JOULE PLUS.
In diesen Zeiten ist der Strom aber nicht nur günstig, sondern auch grün, betont Sösemann, „denn niedrige Preise bedeuten, dass viel Wind- und Solarstrom im Netz ist“. Mit der Ausrichtung des Stromverbrauchs am Spotmarkt mindern die Kunden ihre CO2-Emissionen also erheblich.
Preisvorteile für Unternehmen und Endkunden
Betreiber elektrischer Unternehmensflotten, etwa Logistikbetriebe, können ihre Stromkosten mit dynamischen Tarifen deutlich reduzieren, indem sie Ladevorgänge – unter Berücksichtigung betrieblicher Rahmenbedingungen – in günstige Zeiten verschieben. Aufgrund der gut prognostizierbaren Standzeiten und Energiebedarfe bietet sich hier entsprechend großes Potenzial. Und auch die Betreiber öffentlicher Ladepunkte profitieren davon, da ihre Beschaffungskosten sinken. „Die Ersparnis können sie über unsere dynamischen Endkundentarife an ihre Kunden weitergeben.
Damit verschaffen sie sich einen Wettbewerbsvorteil“, erklärt Dr. Hans Henning Thies, Leiter Geschäftsfeldentwicklung der auf Elektromobilität spezialisierten GP JOULE CONNECT.
Diese Tarife folgen kontinuierlich dem Geschehen am Spotmarkt der Strombörse. Alternativ ist es aber auch möglich, die Tarifhöhe aus der voraussichtlichen Auslastung der Ladepunkte abzuleiten, unter Berücksichtigung etwa der Verkehrsflüsse, Ferienzeiten oder anderer Faktoren.
Da dynamische Tarife verlangen, mehr Preisinformationen an die Endkunden zu übermitteln, sorgt GP JOULE CONNECT dafür, dass die Ladepunkte samt allen nötigen Daten in Apps wie Moovility, in digitalen Karten wie Apple Maps sowie in In-Car-Navigationssystemen angezeigt werden. „So gewährleisten wir die nötige Sichtbarkeit aller Ladepunkte“, sagt Thies. Abrechnung und Bezahlung erfolgen per Direct Payment über ein von GP JOULE CONNECT entwickeltes Backend.
Schnelllader mit integrierter Batterie
Allerdings lassen sich Ladevorgänge nicht beliebig in Niedrigpreisphasen verlagern. Ein elektrischer Linienbus oder ein E-Transporter zum Beispiel muss morgens mit voller Batterie auf dem Betriebshof stehen, egal wo der Spotmarktpreis in der Nacht zuvor lag. Deshalb stattet GP JOULE seine Kunden mit Schnellladestationen von ADS-TEC aus, in die eine Lithium-Ionen-Batterie integriert ist. Sie erlauben auf einer Grundfläche von gerade einmal zwei Quadratmetern, mit einer Leistung von 300 Kilowatt zu laden. Auch zwei simultane Ladevorgänge erlauben die Schnelllader „made in Germany“, mit einer Leistung von je 150 Kilowatt.
Den Speicher der Ladestationen können die Betreiber der Ladepunkte gezielt dann füllen, wenn der Strom günstig ist, was meist in den Mittags- und Nachmittagsstunden sowie nachts der Fall ist. Das hält die Kosten niedrig, selbst wenn der Börsenpreis kurzzeitig wieder steigt – gut etwa für Unternehmen, die einen elektrischen Fuhrpark unterhalten.
Schnell und günstig ans Netz
Mit der integrierten Batterie der Schnelllader lässt sich aber nicht nur der dynamische Stromtarif optimal nutzen – sie erlaubt es auch, an Niederspannungsnetzen mit begrenzter Netzanschlusskapazität sehr hohe Ladeleistungen anzubieten. „Dank der integrierten Batterie müssen die Betreiber nicht erst auf eine teure Netzerweiterung warten, um mit der Installation beginnen zu können“, erläutert Thies. „Das ist gerade in urbanen Räumen von Vorteil, da hier die Kapazitäten oft knapp sind.“ So wird der Aufbau von Schnellladepunkten deutlich beschleunigt. Zugleich sinkt der Investitionsaufwand – attraktiv gerade für Unternehmen, die nicht Eigentümer der Flächen sind, auf denen die Ladestationen stehen sollen, und deshalb hier hohe Ausgaben scheuen. Darüber hinaus vermeiden die Betreiber höhere Netzentgelte, wenn sie mit einer geringeren Anschlussleistung auskommen.
Zu einer schnellen Implementierung trägt unabhängig von der Netzkapazität auch bei, dass sich die Ladestationen sehr einfach auf- und wieder abbauen lassen. „Unternehmen können also erst einmal einen Standort auf ihrer Fläche testen. Zeigt sich, dass der Schnelllader an anderer Stelle sinnvoller wäre, lässt er sich ohne großen Aufwand versetzen“, sagt Thies.
Ebenso profitieren die Betreiber davon, dass die Ladesäulen keinen Transformator benötigen. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Platz – wichtig vor allem für Standorte in dicht besiedelten Regionen, etwa an Tankstellen in Städten.
Brücke zwischen Schnelllader und Photovoltaik-Anlage
Die integrierte Batterie sorgt zudem dafür, dass Betreiber mit eigener Photovoltaik- Anlage mehr vom Solarstrom für die Elektromobilität nutzen können. Denn die Solarsysteme erzeugen dann am meisten Strom, wenn die Fahrzeuge in der Regel unterwegs sind. Gespeichert in der Batterie, können die Fahrzeuge abends und nachts Solarstrom laden. Das Akkupaket wird damit zur Brücke zwischen Schnelllader und Photovoltaik- Anlage. GP JOULE CONNECT sorgt dabei für die Steuerung.
Und nicht zuletzt: Der Batteriespeicher hilft Betreibern von Ladepunkten später einmal, Geschäftsmodelle mit bidirektionalem Stromfluss umzusetzen. „Noch stehen dem einige regulatorische Hürden entgegen“, sagt Sösemann. „Wenn diese fallen, bieten sich den Unternehmen hier viele Chancen.“