So löst GP JOULE das Henne-Ei-Problem der Wasserstoff-Mobilität
DAS GP JOULE-MAGAZIN NR. 13 / NOVEMBER 2022
Das Komplettpaket für CO2-freie Transportkilometer von GP JOULE enthält vom Kraftstoff über die Tankstelle bis zum Fahrzeug alles, was man für die grüne Wasserstoffmobilität braucht. So wächst sowohl die Anzahl der Wasserstofffahrzeuge auf den Straßen wie auch das Tankstellennetz. Das sorgt für Sicherheit bei Logistikern und Kundschaft an den Tankstellen.
Der 40-Tonner rollt über die Autobahn. Zu hören ist das Geräusch der Reifen auf dem Asphalt und ein Rumpeln, wenn er über eine Bodenwelle fährt. Aus seinem Auspuff quellen kleine Wölkchen von Wasserdampf – sonst nichts. So leise und sauber könnte Logistik schon in der nahen Zukunft aussehen, denn marktreife Wasserstoff-Lkws gibt es bereits. Brennstoffzellen-Antriebe ermöglichen große Reichweiten. Daher gelten sie als zentrale Technologie, um auch die schwer elektrifizierbaren Transportmittel klimafreundlich zu machen – also den Schwerlastverkehr, Containerschiffe und Flugzeuge. Ein Wasserstoff-Lkw ist in wenigen Minuten mit klimaneutralem Kraftstoff für hunderte Kilometer betankt – vorausgesetzt, es gibt eine Tankstelle in der Nähe, die Wasserstoff aus erneuerbaren Energien anbietet.
Während Ladesäulen für Elektroautos wie die Pilze aus dem Boden schießen, gibt es laut dem Portal H2 Live in ganz Deutschland bisher weniger als zehn Wasserstoff-Tankstellen für den Schwerlastverkehr und Busse – allesamt im Nordwesten des Landes. Grüner Wasserstoff mit 350 bar ist bisher bundesweit nur an den GP JOULE- Tankstellen in Husum und Niebüll zu finden. So wundert es nicht, dass in der Transport- und Logistikbranche viele Unternehmen erst einmal abwarten. Gleichzeitig warten die Tankstellenbetreiber darauf, dass die Zahl potenzieller Kunden steigt. Die Wasserstoffmobilität kämpft also mit dem klassischen Henne-Ei-Problem. Dabei ist sie dringend nötig, um den Schwerlastverkehr auch auf langen Strecken klimafreundlich zu machen.
Das will GP JOULE HYDROGEN ändern, erklärt Geschäftsführer André Steinau: „Wir lösen das ständige Henne-Ei-Dilemma, indem wir Henne und Ei gleichzeitig liefern.“ Wo eine Wasserstofftankstelle entstehen soll, entscheidet GP JOULE HYDROGEN gemeinsam mit den Kunden. Davon profitieren beide Seiten – die Kunden erhalten eine lückenlose Infrastruktur und GP JOULE HYDROGEN bekommt eine verlässliche Grundauslastung für die Tankstellen. Den grünen Wasserstoff erzeugt GP JOULE mit Wind- und Solarstrom in der jeweiligen Region – zum Beispiel im Energiepark Lausitz, im Pilotprojekt eFarm in Nordfriesland oder in Bremerhaven.
Die Brennstoffzellen-Fahrzeuge stellt GP JOULE den Kunden in einer Art Mietmodell zur Verfügung. Abgerechnet wird nach gefahrenen Kilometern, Wartung und Reparaturen sind inklusive. Auch bei der nötigen Zertifizierung der Fahrer hilft GP JOULE im Rahmen des Komplettpakets. „Nur fahren müssen die Kunden noch selbst“, sagt Steinau.
Klimafreundlicher Küchentransport bei nobilia
Einer der ersten Kunden für den klimaneutralen Transportkilometer ist der Küchenhersteller nobilia aus dem nordrhein-westfälischen Verl bei Bielefeld. Rund 200 Zugmaschinen aus dem firmeneigenen Fuhrpark bringen die Küchen an ihren jeweiligen Bestimmungsort. Pro Jahr bewegen sie ein Transportvolumen von 3,15 Millionen Kubikmetern und legen 20,6 Millionen Kilometer zurück. Das macht sich in der Umweltbilanz deutlich bemerkbar. Etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen des Unternehmens fallen laut nobilia beim Transport der Küchenteile an. Das soll sich nun Schritt für Schritt ändern. „Am Beispiel von nobilia sieht man sehr gut, wie das Komplettpaket hinter unserem CO2-freien Transportkilometer den Einstieg in die Wasserstofftechnologie erleichtert“, erklärt Steinau. Schon 2024 sollen bis zu zehn Brennstoffzellen-Sattelschlepper bei nobilia in den Dienst gehen, Schritt für Schritt soll ihre Zahl dann auf bis zu 30 steigen. Eine Wasserstofftankstelle ist ganz in der Nähe des Stammsitzes an der Autobahn A2 geplant, weitere sollen entlang ausgewählter Transportrouten entstehen. „Wir bauen die Tankstellen dort, wo sie unseren Kunden nutzen und sie zugleich für viele weitere Wasserstofffahrzeuge erreichbar sind“, sagt Steinau. Das erleichtert auch anderen interessierten Unternehmen den Ausbau ihres Wasserstofffuhrparks.
Kilometer-Kosten über lange Zeiträume kalkulierbar
Der Umstieg auf die Wasserstoffmobilität scheint zunächst teuer, denn er bringt beträchtliche Investitionen mit sich. Die Fahrzeuge selbst kosten mehr als vergleichbare Dieselmodelle. Und wenn der Betrieb über eigene Werkstätten verfügt, brauchen auch diese eine Ertüchtigung, um die Wasserstofffahrzeuge warten und reparieren zu können. „Mit unserem Pay-per-Use-Angebot für den emissionsfreien Kilometer räumen wir die Hürde der hohen Investition aus dem Weg“, erklärt Steinau. Über die Jahre kalkuliert liegen die Kilometer-Kosten in einer ähnlichen Höhe wie bei Dieselfahrzeugen. Im Gegensatz zum Dieselpreis sind die Kosten für die klimafreundliche Mobilität aber vor allem eins: planbar. Sowohl die Elektrolyse-Anlagen als auch die Wind- und Solarparks, die den grünen Strom liefern, stehen jeweils so nah wie möglich an der Tankstelle. Das ist beim nordfriesischen Projekt eFarm der Fall und so ist es auch für die Lausitz geplant: Dort wird GP JOULE HYDROGEN eine Wasserstofftankstelle am Autohof Klettwitz errichten, die ihren Wasserstoff aus dem Energiepark Lausitz bezieht, der gerade einmal 200 Meter Luftlinie entfernt liegt. So bleibt die Wertschöpfung im Wesentlichen in der Region. Da GP JOULE den Wasserstoff mit eigenem, regionalem Ökostrom produziert, sind die Preise selbst in der Energiekrise stabil. Der Wasserstoff an den beiden Tankstell en in Nordfriesland kostet heute noch so viel wie zu Beginn des Jahres. Und auch für den emissionsfreien Transportkilometer kann GP JOULE seinen Kunden über viele Jahre feste Preise anbieten. Das ist etwas, wovon die meisten Unternehmen bisher nur träumen konnten.